ERIK - Emotionserkennung für die Autismus-Therapie

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Dagmar Damazyn

Das Erkennen und Wahrnehmen von Gefühlsäußerungen ist ein wesentlicher Bestandteil der menschlichen Kommunikation. Um die sozio-emotionalen Kommunikationsfähigkeiten autistischer Kinder zu entwickeln, muss die Therapie darauf ausgerichtet sein. Im Projekt ERIK wird eine neue Form der Therapie mit Hilfe eines Robotersystems entwickelt und getestet. Das Projekt wird vom BMBF für drei Jahre gefördert.

Einsatz von Robotern in der Therapie mit Kindern

Der Einsatz von Robotern hat sich in der Therapie dieser Kinder als vorteilhaft erwiesen. Erstens, weil ein Roboter von diesen Kindern als weniger komplex wahrgenommen wird. Daher ist er berechenbarer und weniger beängstigend. Zweitens, weil autistische Kinder oft großes Interesse und viele Stärken im technischen Bereich zeigen. Der Roboter erkennt Gesichtsausdrücke und Sprache in der Interaktion mit dem Kind. Dann interpretiert er diese Signale und leitet daraus in Echtzeit Emotionen ab. Kombiniert mit einer Therapie-App und in Zusammenarbeit mit einem Therapeuten können auf diese Weise emotionale und soziale Fähigkeiten trainiert werden.

Warum Sprachanalyse?

Sprachbefehle werden in alltäglichen Situationen verwendet. Deshalb ist der Bereich der intelligenten Sprachanalyse ein wesentlicher Baustein für diese Therapie. Im Allgemeinen gibt die Art und Weise, wie jemand etwas sagt, viel mehr Aufschluss über den emotionalen Zustand einer Person als der Inhalt.

Das Ziel: eine Datenbank

Um ein solches Robotersystem zu erstellen, müssen Daten einer Vergleichsgruppe mit typischen Kindern, aber auch Erwachsenen, aufgenommen werden. Die daraus resultierenden Emotionsmodelle bilden dann die Vergleichsbasis für die akustische Analyse mit autistischen Kindern. audEERING wird die Entwicklung einer Sprachdatenbank für die Zielgruppen Erwachsene und Kinder leiten. Probanden beider Gruppen werden daher aufgefordert, vorgegebene Wörter und Phrasen in bestimmten Emotionen - z.B. Frustration, Freude, Langeweile, Interesse, Traurigkeit, Überraschung, Ärger - aufzunehmen.

Zur Unterstützung und Weiterentwicklung der Datenbank hat audEERING im Rahmen eines Forschungsprojekts eine Erfassungs-App entwickelt, die die allgemeine Datenerfassung effektiver machen soll.

Heutiger Status: In Arbeit befindlich

Die Entwicklung neuer Standards kann als ein fortlaufender Prozess betrachtet werden. Im Moment ist die Technologie von audEERING aus dem Produkt devAIce auf ROS (Robot Operating System) implementiert. Die Technologie läuft vorerst mit dem Roboter Pepper. Der Projektpartner in Berlin, die Humboldt-Universität, evaluiert eine neue Interaktionsstrategie, die auch audEERINGs Sprach-Emotionserkennung in der Therapie mit autistischen Kindern einsetzt.

Wenn Sie an weiteren Informationen über dieses Projekt interessiert sind, sollten Sie uns auf den sozialen Medien folgen, da wir in regelmäßigen Abständen Neuigkeiten darüber mitteilen werden, und die Websites besuchen:

https://www.interaktive-technologien.de/projekte/erik

https://www.scs.fraunhofer.de/de/referenzen/erik.html